Oboenkonzert mit Openair-Feeling

Am Mittwochabend, 16. Juni sind Oboen-Schülerinnen und Schüler der Musikschule Kilchberg-Rüschlikon zu Gast im Museum. Gespielt wird an diesem warmen Sommerabend im Entrée des Museums. Besucherinnen und Besucher lauschen der Musik im Garten und ein bisschen Openair-Feeling stellt sich ein. Wir wünschen uns noch mehr davon für diese Saison! Danke den Musizierenden und Anne-Laure Prely-Dengler für ihr grosses Engagement.

Ein Jahr mit Abeggs – wärchä, schaffä, hushaltä

28. März bis 28. November 2020

Die Ausstellung zeigte einen Einblick in die vielfältige Arbeit der Bauersleute Lina und Jakob Abegg, die früher im Bauernhaus des heutigen Museums wohnten. Die Ausstellung wurde ergänzt mit zahlreichen Aktivitäten. Im Frühjahr besuchten uns die Giswiler Waschfrauen. Im Garten wurde in Zusammenarbeit mit ziehLein Flachs angebaut und im Schulgarten wurden unter tatkräftiger Mithilfe von Daniel Helfenstein alte Gemüsesorten gepflanzt und geerntet. Durch Rebberg und Weinkeller führten im Herbst unsere beiden Winzer Ruth Beeler und Otto Läubli.


Vom Flachs zum Tuch – Brächete

Heute ist es soweit: Aus unserem Flachs soll Leinenbast gewonnen werden! Die Fachfrauen Michèle und Doris sind hier. Unter ihrer Anleitung lernen wir die Stängel mit dem Brechbock so zu bearbeiten, dass der mürbe gewordene Holzkern zerbricht und die Leinenfasern freigelegt werden.

Die kleinen verbliebenen Holzteilchen (Schäben) im Faserstrang entfernen wir mit einem Holzmesser, bevor die Flachsbündel durch unterschiedlich grosse Hecheln gezogen werden. Je feiner die Hechel, desto feiner werden die Leinenfasern. Zu einem «Babeli-Zopf» gedreht ruhen diese, bis sie von flinken Händen versponnen werden.

Mit der «Brächete» endet unser Flachsjahr im Museum. Wir freuen uns aber jetzt schon auf unsere Leinenhose, die in unserem Garten gewachsen ist!

Lein trocknen für die «Brächete»

Nun ist das Flachsstroh mit grau-schwarzen Flecken durchsetzt und schimmert leicht bläulich. Zeichen, dass die Tauröste abgeschlossen ist. Wir tragen den Lein nun abermals auf den Estrich und legen ihn zum Trocknen aus. An der «Brächete» werden wir die spröden Pflanzenstängel mit dem Brechbock bearbeiten, um die Leinenfasern freizulegen. Unsere Brächete findet am 31. Oktober statt – kommen Sie vorbei und probieren Sie selbst!

Wümmet

Im Rebberg neben dem Museum ist heute Wümmet. Flink schneiden die sechs Frauen und Männer die Früchte von den Rebstöcken und füllen Kiste um Kiste. Gut 200 kg Trauben der Sorte RieslingxSilvaner werden abgelesen. Mit der Fähre geht’s danach über den Zürichsee in den Weinbaubetrieb «Hasenhalde» in Feldmeilen, wo Familie Schneider die Traubenbeeren verarbeitet. Ungefähr 150 Flaschen «Rüschliker Gemeinderatswein» werden daraus gekeltert. Den Wein gibt’s nicht zu kaufen – aber an Veranstaltungen und Abstimmungen haben schon einige davon gekostet.

Die Tauröste ist im Gange

Seit drei Wochen liegt der Flachs im Garten zur Tauröste aus. In der Zwischenzeit hat sich durch den Verrottungsprozess eine gräuliche Farbe gebildet. Damit die Röste gelingt, braucht es eine gute Mischung aus Regen, Tau, Sonne und Trockenheit. Dauert die Rotte zu lang, können die für die Leinenherstellung benötigten Bastfasern angegriffen werden. Ist die Röste zu kurz, ist das Brechen der Fasern schwieriger.

Flachs: Riffeln und Tauröste

Die im Estrich getrockneten Flachsgarben sind nun bereit fürs Riffeln. Das heisst, die Stängel werden von den Leinsamenkapseln befreit. Am besten geht das mit einer Riffel, einem kammartigen Gerät, durch das man die Garben zieht.

Danach werden die Flachsbündel zur Tauröste ausgelegt. In einem 3-6 wöchigen Verrottungsprozess löst sich die leimartige Kittsubstanz in den Stängeln, so dass sich beim späteren Brechen die Bastfasern von den äusseren Holzteilen lösen. Dafür müssen die auf der Wiese ausgelegten Flachsbündel regelmässig gewendet werden.

Schulgarten: Liebesäpfel, Goldäpfel, Tomaten!

Sie sind rot, violett, gelb oder gestreift – rund, oval, gross oder ganz klein; Tomaten mit den Namen «Schweizer Hose», «Gelbe von Thun» oder «Baselbieter Röteli». Es sind alte Sorten, für deren Erhaltung sich ProSpecieRara einsetzt. Bis ins 19. Jahrhundert nannte man die Früchte der Nachtschattengewächse auch Liebes- oder Goldäpfel, was in den italienischen «pomodori» immer noch nachklingt.

Schulgarten: Elefantenrüssel-Chili und Auberginen

Sie sind lang, gebogen und ihre fein gerillte Haut ähnelt tatsächlich der eines Elefanten – zumindest optisch. Zwar ist die ziemlich scharfe Elefantenrüssel-Chili nicht grau, sondern die Reife verläuft von grün über gelb zu rot. Sie ist eine echte Rarität und es scheint ihr im Folientunnel zu behagen.

Auch den Auberginen gefällt es – sie lieben Wärme und gedeihen sonst vor allem unter südlicher Sonne.  Das Gemüse mit den dekorativen Blüten stammt ursprünglich aus Asien. Im ungegarten Zustand sollte es nicht verzehrt werden, doch gegrillt, gekocht oder gebacken sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt.